Ende der 80er Jahre hatte Thomas Blug mehrere seiner Vintage Marshalls beim Amp-Professor Manfred Reckmeyer zum Service gebracht und suchte auch jemanden, der sich mit Pickups auskannte. Reckmeyer wusste Rat: „Frag´ mal Andreas Kloppmann. Wenn einer dir helfen kann, dann er.“ So lernte ich dann eines Tages Thomas Blug kennen.
Blugi und ich lernten uns schätzen bei endlosen Analysen und Diskussionen über Messkurven von alten Strat-Pickups und meinen Kreationen. Die Krönungsmesse unserer Freundschaft wurde dann Anfang der 90er Jahre gefeiert: ich baute einen Middle-Pickup für Blugis geliebte ´61 Stratocaster. Der Pickup hat diese heilige Strat seitdem nie mehr verlassen. Auch Thomas und ich haben unsere Freundschaft und musikalischen Erfahrungsaustausch über Gitarren, Pickups, Kondensatoren und Amps in den letzten 25 Jahren immer weiter vertieft. Sein Rat und seine Erfahrung und sein unermüdlicher Einsatz als Botschafter meiner Pickups waren ein wichtiger Baustein für die internationale Reputation von Kloppmann-Electrics.
Während der Testphase zur neuen Thomas Blug Signature Gitarre probierte Thomas auch mein neues Real 65 Set in einem Prototype aus. Völlig begeistert von diesem typischen Mitte-60er Jahre Sound kombinierte der Strat-Maestro den Hals und Stegpickup zusammen mit der bewährten Replik des 1966er Mittelpickups (RwrP) aus dem ersten Blug-Set als neues ST Blug II für sein neues Projekt. Das ST Blug II wurde noch einmal persönlich abgeschmeckt und von Thomas so beschrieben: ”Mein typischer Stratocaster Neckpickup-Sound harmoniert perfekt mit dem schön milden Stegpickup und in den 2 &4-Positionen entstehen diese wunderbar perligen Zwischensounds!“
ST Blug I:
Thomas Blug inspirierte mich eine eigene Dummy Coil (DC) zu entwickeln. Was ist eine Dummy Coil? Okay, jetzt wird es technisch: Sie empfängt die gleichen Störgeräusche wie ein normaler Stratocaster-Pickup. Diese werden dann phasengedreht seriell mit dem Signal des Stratpickups gemischt. Dadurch verschwinden die Störsignale zu einem beträchtlich großen Teil. Der Ton wird dabei etwas stabiler und weicher, was der Spielweise mit hohen Verzerrungsgraden entgegenkommt. Thomas benutzt die DC genauso oft zum ”Filtern“ seines Sounds wie zur ”Entbrummung“. Schlicht und ohne Technik würde ich es so formulieren: Klingt klasse und brummt kaum!
Ende der 80er suchte Thomas Blug noch nach dem optimalen Mittelpickup für seine ’61 Strat. Damals waren bei Studio-Jobs immer wieder die Sounds der Zwischenstellung die erste Wahl, aber der originale 61er Pickup nicht prägnant genug. Bald fand Thomas einen originalen 1966er Strat-Pickup, der seinen Klanganforderungen gerecht wurde und ließ sich diesen 1993 von mir als RwrP-Version reproduzieren. Mittlerweile ist Thomas Blug zum besten Stratocaster-Player Europas gewählt worden und sein Ton zum unverwechselbaren Markenzeichen. Das ST Blug Set besteht aus den Repliken eines 1960er Halspickups, eines 1966er Mittelpickups (RwrP) und eines 1962er Stegpickups.