Ende der 90er hatte ich mir schon in Fachkreisen einen Namen als ”Pickup-Guru“ gemacht und ich bekam nun immer öfter auch Anfragen von Bassisten. Einer von ihnen war Jürgen Attig, den einige als Bassist von ”Felix De Luxe“ (Taxi nach Paris) kennen.
Jürgen hat eine erstaunliche Sammlung von Jazz-Bass Pickups. Fast aus jedem Baujahr zwischen 1960 und 1970 ein Pärchen. Zu seinem Pech und zu meinem Glück waren aber einige Exemplare defekt. Das gab mir die Gelegenheit, besagte Pickups zu restaurieren und gleichzeitig die gesamte Sammlung zu analysieren. Nachdem ich ihre Daten wie immer archiviert hatte, beschloss ich, trotz der unterschiedlichen Eigenschaften jedes Pickup-Jahrgangs, mich letztlich auf zwei Favoritensets zu beschränken.
Nach dem Verkauf der Firma Fender an CBS wurde auch hier gespart. Ähnlich wie bei Strat- und Telemodellen wurden auch beim Jazz-Bass die Pickups mit etwas weniger Draht versehen. Das Resultat ist anders, aber auf keinen Fall schlechter. Der Ton des JB71 Set ist etwas sehniger, leichter und luftiger. Die Mitten sind nicht mehr so tief und kräftig wie beim JB61. Tiefbass und Höhen wird dadurch etwas mehr Raum gegeben. Ein sehr gutes Beispiel für diesen typischen 70s Basssound ist der Ton von Marcus Miller.
Analog zum JB 71 Set für 4-Saiter Bässe habe ich nun auch dieses Set für 5-saitige Jazzbässe entwickelt. Der Ton des JB71 Set ist etwas sehniger, leichter und luftiger. Die Mitten sind nicht mehr so tief und kräftig wie beim JB61. Tiefbass und Höhen wird dadurch etwas mehr Raum gegeben. Ein sehr gutes Beispiel für diesen typischen 70s Basssound ist der Ton von Marcus Miller.
Endlich gibt es das JB61 Set auch für die 5-Saiter Fraktion. Was habt ihr mich in den letzten fünf Jahren begeistert bestürmt, liebevoll gebeten und dezent angemault, dass ihr auch den fantastischen Sound des JB61 erleben wollt. Darum habe ich ein Einsehen gehabt unddie Stimme des 5-Saitervolkes erhört. Denn wie heißt es doch so schön: Give the people what they want.
Das JB61 Set repräsentiert die frühen Jahre des Jazz-Bass. Es liefert dieses unglaublich sonore Knurren und einen dicken, tiefmittigen Ton, der sich seine Fans in den unterschiedlichsten Musikstilen erobert hat: Flea von Red Hot Chili Peppers, Ladi Geisler (Bert Kaempfert Orchester! Stichwort ”Knackbass über Twin Reverb mit Filz Plektrum!“) oder der unglaublich virtuose Jaco Pastorius. Weitere Jazz Bass-Ikonen: Der 16jährige Bootsy Collins spielte bei James Brown einen Jazz Bass und als tragende Tonfundamente legendärer Rockbands müssen hier noch Noel Redding (Jimi Hendrix Experience) und John Paul Jones (Led Zeppelin) erwähnt werden!
Der Precision Bass. Die Mutter aller Bässe. Wie immer hatte ich meine persönliche Erleuchtung im Freundeskreis: mein Kumpel Harry kam eines Tage s mit seinem ´63er Preci vorbei und ich war begeistert von diesem Instrument.
Später bekam Harry noch von Jean-Pierre, dem Punker einen ´50s Precision mit der damals üblichen, aber sehr schlampigen Spraydosen-Überlackierung. Doch selbst dieser exzellente Bass konnte nicht mit dem ´63er Tieftonmonster mithalten. Aber beide waren gute Blaupausen für meine ersten eigenen Preci Bass Pickup-Sets.
Dieser Pickup bietet alle legendären P-Bass Klangparameter: Großer, druckvoller Ton und ein unverwechselbares ”buock“, wenn man die G-Saite schnalzen lässt! Das Fundament schlechthin, wenn man bedenkt, wer diesen Basssound populär gemacht hat: Fast alle Motown-Hits hat James Jamerson mit seinem Precision Bass eingespielt. 90% der Stax-Hits hat ”Duck“ Dunn mit seinem Preci verarztet und wahrscheinlich sind schätzungsweise 40% aller Welthits mit dieser Basslegende eingespielt worden.
Vor einiger Zeit bekam ich einen 57er P-Bass Pickup zur Reparatur. Das sympathische bei einem defekten P-Bass Pickup ist, dass man das ”Reparaturresultat“ schon genau kennt, da ja eine Spule meistens noch funktioniert! Die Spulen des PB57 sind historisch korrekt mit Formvar lackiertem Draht bewickelt. Die Unterschiede zum PB63: der Ton ist brillianter, feiner und etwas breiter!
PB 55 (Tone down) in Fender Custom Shop Precion Bass 1955:*
PB 55 (Tone up) in Fender Custom Shop Precion Bass 1955:*
*Sample & Beats mit freundlicher Genehmigung von Smith & Smart © 2017
PB 63 in Fender 1973 Precision Bass:*
Am Anfang war der Ur-Precision Bass! Dank Sting weiß wohl mittlerweile jeder Bassist, wie diese Legende aussieht und vor allem auch klingt. Der PB55 klingt einzigartig ”holzig und warm“ mit einem Schuss ”bumb“. Einfach klasse!