Als Andreas Kloppmann vor nicht langer Zeit den Bridge-Pickup einer Stratocaster von 1954 reparierte, fiel ihm beim Spielen dieser wunderbaren Gitarre sofort auf, dass die Pickups der Strats von 1954/55 anders klingen.
Diese Gitarren hatten Pickups mit den sogenannten short magnet für die g-Saite und ihr Sound unterscheidet sich wirklich signifikant von den Strat-Pickups, die ab 1956 verbaut wurden. Man höre sich nur mal Buddy Hollys Recordings von 1956 an, aufgenommen mit einer ´55 Strat durch einen 1x15 Fender Pro Amp. Bei weiteren Recherchen fanden sich auch noch zwei weitere außergewöhnliche Beweise für diesen anderen, ebenfalls superben Stratsound der frühen ´50s: Die legendären ´55 Sunburst Hardtail Strats von Ronnie Wood und Billy Gibbons. Grund genug für Maestro Kloppmann, die Stratocaster-Pickups der ´50s Ära neu zu entwickeln und historisch korrekt anzubieten. Das war die Geburtsstunde der neuen Kloppmann Strat-Sets ST 54 und ST 56.
Die Soundbeispiele sind von Rainer Gaffrey. Zu hören sind zunächst immer der Halspickup, dann der Mittelpickup gefolgt vom Stegpickup und schließlich noch einmal der Halspickup. Um sich ein noch detaillierteres Bild zu machen, empfehle ich, Rainer Gaffreys Seite zu besuchen.
Diese Pickups bieten all die glorreichen Sounds die man gemeinhin mit der Stratocaster verbindet: Knochentrockener Twang auf den Basssaiten, Punch in der Mitte und genau die richtige Schärfe in den oberen Frequenzen. Referenzen? Clapton, Buddy Guy, Jimmy Vaughan – you name it…all die Jungs mit den Maple-Neck-Strats. Crisp, frisch, schneller Attack – und nichts für Hasenfüße, denn sie bilden jede Nuance des Spielers mit brutaler Offenheit ab. Aber der grandiose Sound des ST 56 ist die Belohnung für alle, die das Herz noch am rechten Fleck haben und ein Handschlag unter echten Kerlen noch mehr als tausend Worte sagt.
ST 56 clean:
ST 56 crunch:
ST 56 driven:
…und: yeah! Ein ausgesprochen gelungenes Demo des ST 54 Sets stellt uns unser finnischer Kollege Marko Karhu von Mad Professor Amplification zur Verfügung. Marko ist mit der Ben Granfelt Band als Gitarrist unterwegs. Während der letzten Tour 2015 machte die Band wie üblich Station bei Kloppmann-Electrics, und wie’s dann manchmal so passiert, Marko und diese Custom Shop ‘57 Stratocaster (c) mit eben diesem Kloppmann ST 54 Set verliebten sich unsterblich und es ging nicht anders, sie musste mit. Kurz darauf zurück in Finland entstand dann dieses Video. Danke Marko, grossartig, besser geht’s nimmer!
ST 54 clean:
ST 54 crunch:
ST 54 driven:
Hier seht Ihr ein Vergleichsvideo von Fabian Ratsak zum ST 56 und ST 54 Set.
Der Sound des ST 54 ist eine Offenbarung für alle, für die es kehlig, offen und trotzdem mild klingen muss. Sämtliche Frühwerke Buddy HolIys von „Love me“ bis That´ll be the day“ demonstrieren das sehr deutlich. Im Overdrive-Betrieb mit ordentlich Gain gibt es eine hervorragende Referenz für diese Soundcharakteristik: Die ´55 Hardtail „La Grange“ Stratocaster vom Reverend Billy F. Gibbons! Verewigt auf dem unsterblichen „La Grange“ Solo, singend, schmatzend und mit der genauen Portion „Mittenknöck“ für die legendären pinch-harmonics des Reverends. Oder um es mit einem anderen ZZ-Top Strat-Song zu sagen: I heard it on the X….
Nach mittlerweile drei Jahrzehnten an der Wickelmaschine stelle ich fest: Stratocaster-Pickups zu wickeln ist für mich nach wie vor die Königsdisziplin! Hier muss alles stimmen, denn es stehen meiner Erfahrung nach lediglich 11 variable Parameter zur Verfügung, auf die man Einfluss nehmen kann.
Schon damals war ich geradezu besessen vom Sound meiner ´62er Stratocaster (Alder-Body). Ich wollte sogar, dass meine ´65er Strat mit Swamp-Ash-Body genau so klingt wie meine ´62er Strat. Dieses – aus heutiger Sicht etwas ”eigenwillige“ Projekt – führte am Ende doch noch zu zwei sehr befriedigenden Resultaten: Ich lernte enorm viel über Strat-Pickups und ich entwickelte daraus mein erstes Pickup Set, das Real 62.
Die Soundbeispiele sind von Rainer Gaffrey. Zu hören sind zunächst immer der Halspickup, dann der Mittelpickup gefolgt vom Stegpickup und schließlich noch einmal der Halspickup. Um sich ein noch detaillierteres Bild zu machen, empfehle ich, Rainer Gaffreys Seite zu besuchen.
Jimi Hendrix spielte sein erstes Album “Are you experienced” und das immens wichtige “Monterey Pop Festival” mit seinen Stratocastern des Jahrgangs 1965. Das sollte Grund genug sein, diese legendären Klänge mit meinem neuen Real 65 Set gebührend zu würdigen. Die Pickups der Strats von Herbst ’64 bis Ende ’66 klingen milder, wärmer und haben etwas weniger der berühmtberüchtigten Strat-Höhen. Das lag unter anderem auch am “Plain Enamel Wire”, mit dem diese Pickups gewickelt wurden.
ST Real 65 clean:
ST Real 65 crunch:
ST Real 65 driven:
Meine ’62er Stratocaster war lange Zeit mein absoluter Favorit und darum ist es auch kein Wunder, dass ich mein erstes Strat-Set stolz REAL 62 genannt habe. Diese Pickups klingen klar, dick und rund haben etwas mildere Höhen im Vergleich zum ST 60 – ohne jedoch den typischen Pre-CBS Glanz zu verlieren. George Harrison kaufte sich Ende 1964 eine frühe ’60er Stratocaster. Diese Gitarre wurde auf den Alben “Help” und “Rubber Soul” eingesetzt. Ab 1969 benutzte Harrison die ”Rocky“-Strat für seine kristallklaren, leicht süßlichen Slide-Licks (My Sweet Lord). Wer diese frühen ’60er Sounds sucht, kommt am REAL 62 Set nicht vorbei. Es ist, wie alle Strat Sets, sowohl mit einem puristischem “Straight” – als auch mit einem reversed Mittelpickup erhältlich.
ST 60 clean:
ST 60 crunch:
ST 60 driven:
Das ST67 Set repräsentiert die Ära der Strat-Pickups zwischen 1966 und 1973. Ihren legendärsten Auftritt hatten diese Pickups auf dem Woodstock-Festival in der Stratocaster von Jimi Hendrix! Darum ist das ST 67 Set meine Referenz für Musik von Hendrix über Gilmour bis Richie Blackmore und Yngwie Malmsteen. Was dieses Set ausmacht, ist eben genau dieser Schuss Tele-Charakteristik, der diese Pickups im Zusammenhang mit enorm leistungsstarken Amps wie Marshall Plexi, Fender Twin/Showman oder Hiwatt 100 so unverwechselbar dynamisch und kräftig klingen lässt.
ST 67 clean:
ST 67 crunch:
ST 67 driven:
ST Real 62 clean:
ST Real 62 crunch:
ST Real 62 driven:
Das ST60 Set ist mein Bestseller! Es ist das perfekte Allrounder-Set und eine Hommage an die besten Pickups, die auf den berühmten frühen 60er Strats mit Rosewood-Fretboard zu finden sind. Mit dem ST60 Set ist man für jede Musikrichtung bestens gerüstet! Egal, ob man beim ´60s Strat-Sound an Ricky King, Hank Marvin, Rory Gallagher, Mark Knopfler oder SRV denkt: Das ST60 Set wird der perfekte Partner sein! Es bleibt immer definiert und bietet beste Saitentrennung, auch bei viel Kompression und Gain. Und somit fällt das Gesamtfazit für das ST60 Set ganz im Sinne der Drei Musketiere aus: Eines für Alle!
Andreas Kloppmann führt euch anhand von Sound-Beispielen durch die Geschichte des Stratocaster-Sounds.
Stell Dir für Deine Strat mit unseren Stratocaster Pickups und PAF Humbuckern Dein eigenes SSH Set zusammen.
Ende der 80er Jahre hatte Thomas Blug mehrere seiner Vintage Marshalls beim Amp-Professor Manfred Reckmeyer zum Service gebracht und suchte auch jemanden, der sich mit Pickups auskannte. Reckmeyer wusste Rat: „Frag´ mal Andreas Kloppmann. Wenn einer dir helfen kann, dann er.“ So lernte ich dann eines Tages Thomas Blug kennen.
Blugi und ich lernten uns schätzen bei endlosen Analysen und Diskussionen über Messkurven von alten Strat-Pickups und meinen Kreationen. Die Krönungsmesse unserer Freundschaft wurde dann Anfang der 90er Jahre gefeiert: ich baute einen Middle-Pickup für Blugis geliebte ´61 Stratocaster. Der Pickup hat diese heilige Strat seitdem nie mehr verlassen. Auch Thomas und ich haben unsere Freundschaft und musikalischen Erfahrungsaustausch über Gitarren, Pickups, Kondensatoren und Amps in den letzten 25 Jahren immer weiter vertieft. Sein Rat und seine Erfahrung und sein unermüdlicher Einsatz als Botschafter meiner Pickups waren ein wichtiger Baustein für die internationale Reputation von Kloppmann-Electrics.
Während der Testphase zur neuen Thomas Blug Signature Gitarre probierte Thomas auch mein neues Real 65 Set in einem Prototype aus. Völlig begeistert von diesem typischen Mitte-60er Jahre Sound kombinierte der Strat-Maestro den Hals und Stegpickup zusammen mit der bewährten Replik des 1966er Mittelpickups (RwrP) aus dem ersten Blug-Set als neues ST Blug II für sein neues Projekt. Das ST Blug II wurde noch einmal persönlich abgeschmeckt und von Thomas so beschrieben: ”Mein typischer Stratocaster Neckpickup-Sound harmoniert perfekt mit dem schön milden Stegpickup und in den 2 &4-Positionen entstehen diese wunderbar perligen Zwischensounds!“
ST Blug I:
Thomas Blug inspirierte mich eine eigene Dummy Coil (DC) zu entwickeln. Was ist eine Dummy Coil? Okay, jetzt wird es technisch: Sie empfängt die gleichen Störgeräusche wie ein normaler Stratocaster-Pickup. Diese werden dann phasengedreht seriell mit dem Signal des Stratpickups gemischt. Dadurch verschwinden die Störsignale zu einem beträchtlich großen Teil. Der Ton wird dabei etwas stabiler und weicher, was der Spielweise mit hohen Verzerrungsgraden entgegenkommt. Thomas benutzt die DC genauso oft zum ”Filtern“ seines Sounds wie zur ”Entbrummung“. Schlicht und ohne Technik würde ich es so formulieren: Klingt klasse und brummt kaum!
Ende der 80er suchte Thomas Blug noch nach dem optimalen Mittelpickup für seine ’61 Strat. Damals waren bei Studio-Jobs immer wieder die Sounds der Zwischenstellung die erste Wahl, aber der originale 61er Pickup nicht prägnant genug. Bald fand Thomas einen originalen 1966er Strat-Pickup, der seinen Klanganforderungen gerecht wurde und ließ sich diesen 1993 von mir als RwrP-Version reproduzieren. Mittlerweile ist Thomas Blug zum besten Stratocaster-Player Europas gewählt worden und sein Ton zum unverwechselbaren Markenzeichen. Das ST Blug Set besteht aus den Repliken eines 1960er Halspickups, eines 1966er Mittelpickups (RwrP) und eines 1962er Stegpickups.
Marcus Deml, mehrfach ausgezeichneter Preisträger und Gitarrist „Extraordinaire“ begeistert seit Jahren Fans und Tongourmets mit seinen großartigen Stratocaster-Sounds.
Ob mit Errorhead oder seiner neuen Formation The Blue Poets - Marcus hat seit unserer ersten Kollaboration immer wieder akribisch mit mir an seinen Signaturen Sets gearbeitet. Das Resultat kann sich mehr als nur sehen lassen: es ist vor allem ein wahres Fest für die Ohren.
Das Blue Poet Set für Marcus Deml liefert alle Soundnuancen eines Vintage Stratocaster Sets - allerdings wurde es mit ein paar besonderen Zutaten nach Marcus Demls persönlichem Geschmack gewürzt und abgestimmt. Der Bridgepickup klingt voll und mundet fast wie ein süffig exzellenter P-90 Pickup ohne jedoch jemals sein klares, klassisches Strat-Elternhaus zu verleugnen. Die Tonpalette des Mittelpickups reicht von perlig schimmernd in den Zwischenpositionen bis allein tragendem, mittigen 60´s Strat-Crunch. Selbst singende High Gain-Sounds bleiben klar, denn der Kollege am Hals tönt offen und frei wie weiland die legendären Sounds von Blackmore, Hendrix oder Gilmour. Das Set ist perfekt abgestimmt und die tonale Balance ist beeindruckend. Das Blue Poet Set ist nicht nur ein Muss für Deml-Aficionados, sondern eine ernsthafte Alternative für alle Strat-Spieler die mit einem HSS-Set liebäugeln.
Blue Poet Set clean:
Blue Poet Set crunch:
Blue Poet Set driven:
Marcus Deml ist seit 2008 begeisterter Nutzer von Kloppmann Pickups. Für seine schwarze Strat mit Bridge-Humbucker und Singlecoils (SSH) kreierten die beiden Soundtüftler Deml und Kloppmann ein spezielles Set: Es besteht aus dem Real 62 Strat-Set und einem speziell neu konstruierten Humbucker, dem HB-DML. Die Real 62 Strat Pickups klingen etwas “fetter” im Grundton als ein ST60 Set. Der HB-DML ist splitbar und dadurch “best of both worlds”: Er bietet einen amtlichen Singlecoil-Tone und den singenden, legendären Kloppmann Humbucker Lead-Tone.
Dieser Pickup war ursprünglich eine Custom Anfertigung für meinen Freund, den Musiker, Autor & Comedian Till Hoheneder. Tills Wunsch war ein Stratocaster-Bridgepickup mit den typischen Klangparametern eines TL60 Telecaster-Bridgepickups. Till wollte somit beim Wechsel von seiner Esquire auf seine Strat den durch den Gitarrentypus bedingten Gainverlust kompensieren. Herausgekommen ist der ST60 Tillcaster-Pickup! Leicht „overwound“, aber klanglich ist dieser Pickup ein typischer Kloppmann geblieben: Er hat viel Gain, aber mit genug Höhenanteil! Stramm, rotzig und dreckig – aber immer definiert, ohne Mittenmatsch und mit hervorragender Saitentrennung. Und das wichtigste: Dieser Pickup klingt trotzdem 100% nach Strat! Für Fans von Keith Richards bis Billy Gibbons.
ST Real 62 Tillcaster clean:
ST Real 62 Tillcaster crunch:
ST Real 62 Tillcaster driven:
Till Hoheneder - Autor (u. a. für Comedians, Fernsehen & Film, Stern Online), Musiker (Till & Die Altobellis / Hausband für Atzes Sommer / Ex Till & Obel) und Comedian (Qutasch Comedy Club / Schillerstraße / Genial daneben / Nightwash / Samstag Nacht / Lachen verboten u.v.m.)
Ja. Ja! Jaaaa!!! Es ”stratelt“ unverkennbar, es hat den notwendigen Biss & Honk in den Zwischenpositionen und doch ist irgendetwas anders. Richtig! Till Hoheneders Tillcaster-Set schreit ganz laut “dreckig”! Mean, lean & dirty! Der junge Gary Moore fällt mir sofort ein… John Frusciante und all die Jungs, die eine Schippe Dreck im Strat-Soundkasten schätzen. Die gerne direkt in den Amp gehen und Dynamik noch mit ihren Pickups, ihrem Anschlag und dem Volume-Poti regeln. Und noch etwas ist anders: Ein Tillcaster Set kann auch clean! Andere Pickups mögen feiner und schöner klingen – aber wer einmal sein Herz an einen kleinen, strahlenden und völlig verdreckten Raufbold verloren hat, der wird das Tillcaster-Set lieben wie kein anderes!