Anfang der 80er Jahre begann ich meine Tätigkeit als Servicekraft für E-Gitarren in einem Musikgeschäft. Eines interessierte mich schon nach kurzer Zeit brennend – die Funktionsweise von Pickups. Gemeinsam mit Manfred Reckmeyer und Heinrich Sander kam ich so den ersten „Geheimnissen“ auf die Spur…
Seit Mitte der 80er sammle ich Messdaten von Pickups. Alles, was mir in die Finger kam, wurde, so gut es ging, analysiert und die Erkenntnisse akribisch niedergelegt. Der endgültige „Groschen“ fiel jedoch erst in den 90ern, als ich meine Messmethoden verfeinern konnte und Kunden wie Thomas Blug (Git) , Peter Weihe (Git) oder Jürgen Attig (Bass) mich mit Ihren Ansprüchen zu Höchstleistungen herausforderten.
Bei den vielen Messergebnissen musste entschieden werden, welche Parameter der charakteristischen elektroakustischen Merkmale eines bestimmten Pickups die allgemeinen Hörgewohnheiten traf (Dieser Strat -PU klingt wie Hendrix, dieser wie Hank Marvin, dieser Jazz Bass PU wie Pastorius - und wiederum der selbe PU in einer anderen Gitarre klingt nicht wie Gary Moore).
Durch diese Erfahrungen kann ich heute schon aufgrund der Messdaten eines Pickups einschätzen, welcher angenehm klingt und welcher „nervt“.
DAMALS / HEUTE
Viele Erkenntnisse konnte ich auch durch das Analysieren und Abwickeln defekter Pickups gewinnen. Jeder Pickup beschäftigte mich mehrere Tage, so dass ich erfuhr, wie viele Windungen tatsächlich auf einer Spule sind und vor allem, wie sie auf der Spule sind. Unter anderem analysierte ich so diverse Gibson® PAF Humbucker (58,61,63,68), diverse Strat® Pickups(56,63,66,72) und andere.
Jeder von mir gefertigte Pickup ist individuell handgewickelt. Der Spulenkörper wird von einer Spulenwickelmaschine aus den 60er Jahren gedreht und der Draht von mir mit der Hand geführt. Die Windungszahl wird mechanisch erfasst. Aufgrund langjähriger Erfahrungswerte durch diese Tätigkeit kann ich schon während der Handverlegung des Drahtes wichtige klangliche Parameter formen.
Dank einer umfassenden Datenbank - gefüllt mit den Frequenzwiedergabekurven unterschiedlicher Pickups aus den 50er Jahren und jünger – fertige ich verschiedene Produkte und vergleiche deren Kennlinien mit Ihren Vorbildern. Entsprechend seiner Messdaten und der Frequenzwiedergabekurve wird er dann seiner Bestimmung zugeordnet.
Durch gewissenhafte Handfertigung hat jeder Pickup seine individuelle Charakteristik. Durch seine Messdaten und seine Frequenzwiedergabekurve wird er dann seiner Bestimmung zugeordnet. (Hals, Mitte, Steg, hot, soft o.Ä.) Jeder Pickup bekommt eine Produktionsnummer unter der ich seine individuellen Daten gespeichert habe. Durch dieses Verfahren besteht jederzeit die Möglichkeit ein identisches Produkt aus der laufenden Produktion auszuwählen. Auf Wunsch liefere ich auch einen Ausdruck der Frequenzwiedergabekurve. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass diese Diagramme zum Vergleich mit meiner Datenbank bestimmt sind und keine absoluten Werte darstellen.
Für diejenigen, die nicht an Messergebnisse und Frequenzkurven glauben: Ich bin aktiver Musiker seit 25 Jahren (Gitarrist), Kenner von Vintage-Instrumenten und kontrolliere meine Produkte selbstverständlich auch nach Gehör.